RABELSDORF- ECHT FRÄNKISCH

 

 

   

 

  

Tag der offenen Gartentür in Unterfranken – Eröffnungsveranstaltung in Rabelsdorf

RABELSDORF: In acht Landkreisen des Regierungsbezirks Unterfranken findet an diesem Wochenende der „Tag der offenen Gartentür“ statt. Als Eröffnungsveranstaltung haben die Verantwortlichen die 121 Menschen zählende Ortschaft Rabelsdorf der Gemeinde Pfarrweisach auserwählt, wo am Donnerstagnachmittag im Hof des Anwesens Schorscher der „größte Unterfranke“, Regierungspräsident Paul Beinhofer von der Bezirksregierung Unterfranken in Würzburg, und der Vorsitzende des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege, der Landtagsabgeordnete Dr. Otto Hünnerkopf, die Schau zusammen mit dem Landrat des Landkreises Haßberge, Rudolf Handwerker, eröffneten. Urgemütlich schmiegt sich das alte Fachwerkhaus und der große Hof von Birgit und Dr. Diethelm Schorscher an den Waldhang, so als ob es schon Jahrhunderte dastünde; dabei war das Gehöft vor zehn Jahren erst im oberfränkischen Scherneck abgetragen und in Rabelsdorf wieder aufgebaut worden. Über ein Jahr lang haben die Rabelsdorfer auf dieses Wochenende hingearbeitet, zusammen mit den beiden Kreisfachberatern für Gartenbau und Landespflege, Heinz Müller und Guntram Ulsamer, die an der Eröffnung teilnahmen. Am Sonntag sind 15 Gärten und Höfe in Rabelsdorf bei freiem Eintritt von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, mit einem großen Rahmenprogramm (siehe Kasten). Landrat Handwerker freute sich mit den Bürgern von Rabelsdorf über die Eröffnungsveranstaltung; denn für den Landkreis Haßberge sei es „eine große Ehre, den Tag zu eröffnen“. Rabelsdorf habe sich extra fein rausgeputzt, jedoch, so betonte Handwerker ausdrücklich, sehe die Ortschaft „immer schön aus – sie sei „ein einziger großer Garten“. Er bescheinigt den Bürgern „gärtnerische Kompetenz“, die ihr Umfeld so schön wie möglich gestalten; das zeichne die Bürger aus. Als touristisches Ziel verriet er: „Rabelsdorf ist immer einen Ausflug wert“. Der Bezirksvorsitzende der Gartenbauer, Dr. Otto Hünnerkopf, sprach der Familie Schorscher ein Kompliment aus für ihr Anwesen – es sei ein gelungenes Werk. Ausführlich ging er auf die Entwicklung des Tags der offenen Gartentür ein, und nannte die vor zehn Jahren ins Leben gerufene Schau „eine beispiellose Erfolgsstory“. Im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Haßberge seien 6.800 Mitglieder in 74 Vereinen organisiert. Dr. Hünnerkopf dankte allen, die sich „immer wieder der Herausforderung stellen und mitwirken“. In seiner Festrede hob Regierungspräsident Dr. Beinhofer hervor, aus der anfänglichen Skepsis im Jahr 1997 sei Begeisterung entstanden: zum einen von der lehrreichen und anspruchsvollen Gestaltung der Gärten, zum anderen vom zwischenmenschlichen Kontakt, der besonders bei Menschen mit gleichen Interessen „den Funken überspringen lässt“. So sei aus einer einmaligen Aktion eine Dauereinrichtung geworden, die über die Grenzen Deutschlands hinaus Nachahmer gefundenhätten. Heuer würden sich in Bayern 362 Gartentüren öffnen, 74 davon allein in Unterfranken. Einen Ausflug in die Antike machte Dr. Beinhofer mit seiner Feststellung, der Garten der Familie Schorscher erinnere im Kleinen an „die Hängenden Gärten von Babylon“. Man sehe, mit wie viel Gespür im Großen und Kleinen gestaltet worden sei – es mache Freude, sich hier aufzuhalten. Auf die Ortschaft Rabelsdorf und deren Bürger eingehend meinte der Regierungspräsident, hier stimme alles – die Lage, die Gestaltungssicherheit und der Einsatz der Rabelsdorfer für ihr Lebensumfeld. Selbst nach dem Gewinn der Goldmedaille im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 1993 habe es im Dorf keinen Stillstand und kein selbstzufriedenes Zurücklehnen gegeben. Vielmehr gingen die Bürger weiter, ihr Umfeld noch schöner und besser zu gestalten. Eine amüsante Geschichte „Wie Rabelsdorf zu seinem Namen kam“ trug Lehrer Wolfram Weigand aus Bad Königshofen vor, wofür er viel Applaus erhielt. „Ihr miserabels Dorf“ soll der Altensteiner Burgherr einst ins Tal gerufen haben, und von dort sei das bruchstückhafte Echo gekommen: „rabels dorf“. So die etwas anderer Variante der geschichtlichen Aufarbeitung. Bürgermeister Hermann Martin hob hervor, das Wochenende beweise „wieder einmal die intakte Gemeinschaft von Rabelsdorf“. Wie man sehe, hätten sich die Bürger nicht auf den Lorbeeren ausgeruht. Das Anwesen der Familie Schorscher bezeichnete er als „Prachtstück von Rabelsdorf“. Namens der Gemeinde Pfarrweisach dankte er den vielen Helfern und dem Feuerwehrverein, namentlich Gabi Pfadenhauer und Thomas Lehmann sowie den beiden Kreisfachberatern Heinz Müller und Guntram Ulsamer. Als Hausherren hatten Dr. Diethelm Schorscher und seine Frau Birgit das letzte Wort. Dr. Schorscher lobte die „starke Gemeinschaft in Rabelsdorf, die in den letzten Jahren gewachsen ist“. Leider habe man, so flachste er, allzu leichtfertig zugesagt, den Tag der offenen Gartentür zu übernehmen – das hätten die Rabelsdorfer spätestens nach dem zweiten Vorbereitungsgespräch gemerkt. So viele Helfer hätte man nicht auf die Beine stellen können, wenn man nicht auf eine gedeihliche Nachbarschaftshilfe hätte zurückgreifen können, wie den Menschen aus Altenstein oder Junkersdorf, die spontan zugesagt hätten, mitzuarbeiten. An Dr. Beinhofer und Dr. Hünnerkopf überreichte er zwei Körbe Rabelsdorfer Kirschen. Birgit Schorscher erläuterte den Gästen das Anwesen, hier vor allem, was die Eheleute damals bewogen habe, das Haus hier aufzubauen und die Anlage so zu gestalten, wie sie sich heute gibt. Die beiden Kreisfachberater Heinz Müller und Guntram Ulsamer geizten ebenfalls nicht mit Geschenken und überreichten an die Politprominenz und an verdiente Rabelsdorfer Bürger jeweils einen Stück Kletterrosen der Sorte „David Austin“. Für die Bewirtung sorgten die Familie Schorscher und die Frauen und Männer des Feuerwehrvereins. Musikalisch umrahmte Alex Müller die Feier. Auch Kreisheimatpfleger und stellvertretender Landrat Günter Lipp nahm an der Feier teil, sowie der stellvertretende Kreisvorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, der Kirchlauterer Bürgermeister Peter Kirchner.

 

 

   

Begeisterte Besucher in Rabelsdorf

 

Im Garten der Familie Köhler

 

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