RABELSDORF- ECHT FRÄNKISCH

 

 

       

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Pflanzenkläranlagen (PKA)

Eine Pflanzenkläranlage ist für den ländlichen Raum wie in Rabelsdorf eine geeignete Alternative zur zentralen Abwasserbeseitigung. Das in den häuslichen Mehrkammergruben mechanisch vorgereinigte Abwasser wird in den Pflanzenbeeten kostengünstig und ohne Aufwand von Energie biologisch nachgereinigt.

Aufbau der Pflanzenkläranlage Rabelsdorf

Die Pflanzenkläranlage Rabelsdorf besteht aus den häuslichen Mehrkammergruben in denen das häusliche  Abwasser vorgereinigt wird. Feststoffe wie Papier oder Fäkalien bleiben dort zurück und werden bei optimalen Vorraussetzungen durch Mikroorganismen soweit abgebaut, dass trotz gleich bleibender Stoffzufuhr kein Mengenzuwachs in den Gruben stattfindet. Über das Kanalnetz im Trennsystem wird das vorgereinigte Abwasser zu einem der Anlage vorgeschalteten Sandfang und einer weiteren Dreikammergrube geleitet. Dort sollen sich mineralische Feststoffe wie Sand absetzen. Die Dreikammergrube dient zusätzlich als Schutz für unvorhersehbare Einleitungen wie z. B. Öl und kann als Ölabscheider dienen. Über einen Zulauf gelangt das Abwasser in die abgedichteten mit Tongranulat gefüllten und mit Schilf bepflanzten Beete. Das Wasser wird durch drei Pflanzenbeete und den Schönungsteich geleitet. Für die eigentliche Reinigung sind Mikroorganismen verantwortlich die sich im Pflanzsubtrat und an den Wurzeln ansiedeln und so Kohlenstoffverbindungen abbauen. Die Mikroorganismen werden von den Pflanzen mit Sauerstoff versorgt, die Pflanzen wiederum nutzen die Abbaustoffe zum Wachstum. Im Schönungsteich finden weitere Abbauprozesse statt, das Wasser wird dort nochmals mit Sauerstoff angereichert bevor es in den Vorfluter fließt.

Vorteile einer Pflanzenkläranlage

Geringe Bau- und Betriebskosten, geringer Eingriff in die Landschaft, Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt (siehe Bilder oben), geringer Wartungsaufwand,

Nachteile einer Pflanzekläranlage

Unbefriedigende Nitrifikation und Denitrifikation,

Wartung

Wasserdurchlässigkeit der Beete prüfen, in Rabelsdorf wird das Pflanzsubtrat im Frühjahr mit Druckluft gelockert,  Schilf im Frühjahr abschneiden, Fremdpflanzen wie z.B. Brennnessel entfernen,

 

Toilette nicht als Mülleimer missbrauchen

"Fließt ein Wasser über sieben Stein, ist es wieder rein."

Bäche, Flüsse, Seen und auch das Grundwasser können von Natur aus gewisse Verschmutzung vermindern und abbauen. Wir sprechen dann von der Selbstreinigung von Gewässern. Tatsächlich reinigt sich das Wasser aber nicht von selbst, sondern durch die darin vorhandenen Lebewesen (Mikroorganismen). Wird ein Bach durch Abwassereinleitung belastet, nimmt die Zahl der Bakterien außerordentlich zu. Das hat zur Folge, dass der Sauerstoffbedarf bald verzehrt ist und auf Null sinkt. Die Mikroorganismen sterben ab. Lebende und abgestorbene Bakterien bilden Flocken, trüben das Wasser, treiben ab und sinken als faulender Schlamm zu Boden. Der Bach ist zum toten Gewässer geworden. Das wollen wir mit unserer Pflanzenkläranlage verhindern. Die naturwissenschaftlichen Grundlagen über die natürlichen Selbstreinigungsvorgänge in den Gewässern sind auch die Grundlage für die Vorgänge der Abwasserreinigung in Kläranlagen. Die Mikroorganismen in unserer Pflanzenkläranlage leisten Schwerstarbeit, wir müssen ihnen daher günstige Lebensbedingungen mit ausreichend Nahrung und Sauerstoff bieten. Giftige Stoffe töten die Bakterien in den Pflanzbeeten, Hygieneartikel wie Feuchttücher oder Binden verstopfen die Dreikammergruben. Es ist darum extrem wichtig die Toilette bzw. den Abfluss nicht als Abfallbehälter zu benutzen.

 

Das Vermeiden von Verschmutzung ist besser als die beste Reinigung.

Reinigungs- und Putzmittel 

Jedes Putz- und Reinigungsmittel belastet die Umwelt, deshalb sparsam nach Anleitung dosieren. Oft reicht weniger als in der Anleitung  vorgegeben, einfach mal ausprobieren. Besonders umweltschonend sind Reiniger auf  der Basis von Essig- oder Zitronensäure. Auf Chlorhaltige WC- oder Bodenreiniger sollte komplett verzichtet werden.

Geschirrspüler oder Waschmaschine schon aus Kostengründen immer nur vollgefüllt einschalten.

Bei der Dosierung von Waschpulver die Wasserhärte beachten. (Wasserhärte für Rabelsdorf  23,5 deutsche Härtegrade das entspricht den Härtebereich 4, sehr hart)

 

 Das gehört nicht hinein  Was es anrichtet Wo es hingehört 
Desinfektionsmittel, chlorhaltige Reiniger, WC Steine vergiftet das Abwasser, behindert die biologische Reinigung nicht verwenden
Altöl, Abbeizmittel, Pflanzenschutzmittel, Medikamente, Farben, Lacke, Verdünner, Pinselreiniger, vergiftet das Abwasser, behindert die biologische Reinigung Sondermüll
Bratfett, Fritierfett, Essensreste, lagert sich in den Dreikammergruben und Abflussrohren ab, führt zu Verstopfung der Rohre, erkaltet in die Biotonne geben
Slipeinlagen, Binden, Tampons, Kondome, Windeln, Feuchttücher, verstopfen die Dreikammergruben und Abflussrohre Restmüll
Abfluss-, Sanitär- und WC Reiniger zerfressen Dichtungen, vergiften das Abwasser, verhindern die biologische Reinigung Saugglocke, Klobürste und Essigreiniger verwenden
Blut, Milch, Maische, überlasten die Kläranlage durch ihre hohe Schmutzfracht Biotonne bzw. spezielle Sickergrube
Regenwasser, Quellwasser belastet die Kläranlage Wasserverluste vermeiden, sparsamer Umgang mit Trinkwasser

 

Beispiele von der Kläranlage Ebern zum nachdenken .......hier!

Eine Pflanzenkläranlage kann nur funktionieren wenn wir es wie ein Blumenbeet pflegen. Die Pflege beginnt im Haushalt. Wir können alle mit dem was wir einleiten bzw. nicht einleiten, den Mikroorganismen eine optimale Vorraussetzung in unserer Anlage bieten und somit die Reinigungsleistung und Lebensdauer wesentlich erhöhen. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass unser Wasser ein wertvolles Naturprodukt bleibt:

Frisch, klar, sauber und rein!

 

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